Klasse S3

Gewinner des Fallschirmwettbewerbes ist der Teilnehmer mit der höchsten Gesamtflugzeit.

In drei Durchgängen sind mit zwei Modellen drei Flüge zu absolvieren, wobei die Zeitmessung auf ein Maximum beschränkt ist.
Bei Gleichstand finden Stechenflüge mit erhöhtem Maximum bzw. offener Flugzeit zur Ermittlung des Siegers statt, für die ein weiteres Modell eingesetzt werden darf.

Es sind ausschließlich einstufige Modelle zugelassen.

Klasse Gesamt-
impuls

(Ns)
Höchst-
gewicht

(g)
  Maximum

(s)
  Mindestlänge

(mm)
Mindestdurchmesser
(für mindestens 50% der Gesamtlänge)
(mm)
S3A 00,00-02,50 100   300   350 30
S3B 02,51-05,00 100   420   500 40
S3C 05,01-10,00 200   540   650 50
S3D 10,01-20,00 500   660   800 60



Bemerkungen

Der Fallschirm ist das klassische Bergungsystem. So ziemlich jeder Außenstehende kann sich unter einer Fallschirmrakete etwas vorstellen.

Die Mindestmaße der Modelle (siehe Tabelle oben) entsprechen denen für S1, S6 und S9.
Allerdings sind Fallschirmmodelle im Sporting Code nur bis S3D definiert. (Was ja wohl auch reicht! )

Betrachtet man den Raketenmodellsport unter dem Gesichtspunkt der körperlichen Anstrengung, dann ist S3 die wahrhaft sportliche Klasse. Nicht selten erfordert die Bergung der Modelle einen Querfeldeinlauf über einige Kilometer.

Bei 3 Starts mit nur 2 Modellen muß schon mindestens 1 Modell geborgen werden. Hat man in der Vorrunde alles richtig gemacht und 3*Maximum geschafft, so geht es mit Stechenflügen weiter. Ein zusätzliches Modell darf hier eingesetzt werden. Üblicherweise wird noch eine Runde mit erhöhtem Maximum geflogen, bevor nur noch die längste Zeit zählt.
Um nach 5 Runden ganz oben zu stehen, muß man also in den ersten 4 Durchgängen mindestens 2 Modelle bergen und wieder zum Start vorbereiten. Eine Herausforderung, die auch mit Glück zu tun hat... oder man hat eine gute Suchmannschaft! (und die braucht neben der Physis trotzdem noch etwas Glück )

Wozu sollen diese Maximalzeiten gut sein?
Nun, zum einen wird verhindert, daß bei nach oben offenen Zeiten mit einem einzigen mehr oder weniger glücklichen Start der Wettbewerb entschieden ist - Konstanz ist gefragt.
Zum anderen wird ein Wettbewerb so erst praktisch durchführbar. Sonst müßten die Zeitnehmer jedes Modell bis zum Ende (Landung oder außer Sicht) beobachten und wären damit ewig blockiert. (und die Nackenwirbel bald auch... )

Deutsche Raketenmodellsportler haben durchaus erfolgreich an den Internationalen Großereignissen der letzten Jahre teilgenommen:

S3A 3.Platz Mannschaft
1994 WM Leszno (PL)
S3A Vizeweltmeister Uwe Brewka
1996 WM Ljubljana (Slowenien)
S3A Weltmeister Marian Krause
1998 WM Suceava (ROM)
S3A Finalteilnahmen Andre Senst (Senioren) und Daniel Dietrich (Junioren)
2000 WM Liptovsky Mikulas (SVK)
Sieger bei Europa-und Weltmeisterschaften

Klasse Name Land Zeit
(s)
Ereignis
S3A Stojanov, Trifon BUL 240+300+360 + 420 + 776 1991 EM Sofia (BUL)
S3A Perc, Drago SLO 240+300+360 + 420 + 1468 1992 WM Florida (USA)
S3A 1993 EM Suceava (ROM)
S3A Sen Nicolae, Petre ROM 240+300+360 + 310 1994 WM Leszno (POL)
S3A Jun Marsh IV John USA 240+300+360 1994 WM Leszno (POL)
S3A Sen Paviljuk, Vasil SVK 240+300+360 + 631 1995 EM Liptovsky Mikulas (SVK)
S3A Jun Cudic, Ivana YUG 240+300+360 + 556 1995 EM Liptovsky Mikulas (SVK)
S3A Sen Suzuki, Takashi JAP 240+300+360 + 420 + 4270 1996 WM Ljubljana (SLO)
S3A Misse, A. R. ESP 300+300+300 + 420 + 870 1997 EM Ankara (TUR)
S3A Sen Krause, Marian GER 300+300+300 + 420 + 432 1998 WM Suceava (ROM)
S3A Jun Mateev, Aleksei UKR 300+300+300 + 420 + 538 1998 WM Suceava (ROM)
S3A Sen Perc, Drago SLO 300+300+300 + 420 + 786 2000 WM Liptovsky Mikulas (SVK)
S3A Jun Czajka, Patryk POL 300+300+300 + 420 + 707 2000 WM Liptovsky Mikulas (SVK)
S3B Sen Karpusov, Sergey RUS 420+420+420 2001 EM Ankara (TUR)
S3A Jun Dragos, Checherita ROM 300+300+300 + 420 2001 EM Ankara (TUR)
S3B Sen Przybytek, Krzysztof POL 420+420+420 + 458 2002 WM Sazena (CZE)
S3A Jun Manlinov, Lazar MKD 300+300+300 + 486 2002 WM Sazena (CZE)