Klasse S4

Gewinner des Schubgleiterwettbewerbes ist der Teilnehmer mit der höchsten Gesamtflugzeit.

In drei Durchgängen sind mit zwei Modellen drei Flüge zu absolvieren, wobei die Zeitmessung auf ein Maximum beschränkt ist. Bei Gleichstand finden Stechenflüge mit erhöhtem Maximum bzw. offener Flugzeit zur Ermittlung des Siegers statt, für die ein weiteres Modell eingesetzt werden darf.

Das Modell soll einen nahezu senkrechten Steigflug (innerhalb eines gedachten 60°-Kegel) mit anschließendem Gleitflug vollführen.

Der Motor oder wahlweise auch der ganze Schub-/Trägerteil ("Pod") muß, duch Fallschirm oder Strömer ensprechend Absatz 2.4.1. (Festlegung Mindestmaße) gebremst, abgeworfen werden.

Flex-Wing-Modelle (Rogallo-Prinzip) und Modelle mit Funkfernsteuerung sind für diesen Wettbewerb nicht zugelassen.

Folgende Unterklassen mit entsprechendem Impuls, Gewicht und Maximalflugzeit sind definiert:

Klasse Gesamt-
impuls

(Ns)
  Höchst-
gewicht

(g)
Mindest-
gewicht

(g)
  Maximum

(s)
S4A 00,00-02,50   60 18   180
S4B 02,51-05,00   90 27   240
S4C 05,01-10,00   120 36   300
S4D 10,01-20,00   240 72   360
S4E 20,01-40,00   300 90   360
S4F 40,01-80,00   500 150   360

Das Mindestgewicht wird von dem Höchstgewicht abgeleitet (Mindestgewicht = Höchstgewicht x 0,3).

Bemerkungen:

Die WM/EM-Klassen sind derzeit für Junioren und Senioren S4A. Außerdem wird S4A im Weltcup geflogen.

Das wesentliche Problem dieser Klasse besteht in der Bewältigung des Start-Gleitflug-Gegensatzes:
Im Start soll der Gleiter senkrecht fliegen - also möglichst ohne Tendenz, einen Looping zu fliegen! (Loopings führen zur Disqualifikation. Rollen = Drehungen um die Längsachse sind zulässig.) Danach muß er sich jedoch fangen können und einen stabilen Gleitflug vollführen. Gelöst wird das Problem durch verschiedene Klappmechaniken (variable EinstellWinkelDifferenz zwischen Flügel und Leitwerk oder ganz zusammengeklappte/gedrehte Flügel) und natürlich sorgfältiges Einfliegen.

Im Jahr 2000 hatte das Siegermodell der WM noch eine 1-Kanal-Tipp-Funkfernsteuerung. Inzwischen ist S4 jedoch eine reine Freiflugklasse. Wer Gleiter fernsteuern will, muß halt S8 fliegen.

Die S4B-Highlights aus deutscher Sicht waren die Erfolge von Sascha Steinbeck:

3. Platz bei der WM 1996 in Slowenien
Vizeeuropameister 1997 in der Türkei
Sieger bei Europa-und Weltmeisterschaften:

Klasse Name Land Zeit
(s)
Ereignis
S4B Ilin, S.J. USSR 180+240+300 + 360 1991 EM Sofia (BUL)
S4B Stoll, Franziska SUI 180+240+300 + 360 + 363 1992 WM Florida (USA)
S4B 1993 EM Suceava (ROM)
S4B Sen Tordoc, Dorin ROM 132+240+300 1994 WM Leszno (POL)
S4B Jun Surnin, Nikolay RUS 180+240+220 1994 WM Leszno (POL)
S4B Sen Konstantinovics, A. LAT 180+240+300 + 292 1995 EM Liptovsky Mikulas (SVK)
S4B Jun Ratu, Florin ROM 180+240+300 1995 EM Liptovsky Mikulas (SVK)
S4B Sen Menchikov, V. RUS 180+240+300 + 480 1996 WM Ljubljana (SLO)
S4B Volkanov, I. UKR 240+240+240 + 168 1997 EM Ankara (TUR)
S4B Sen Klouser, David USA 240+240+240 1998 WM Suceava (ROM)
S4B Jun Smatuv, A. RUS 233+240+211 1998 WM Suceava (ROM)
S4B Sen Zitnan, Michael SVK 240+240+240 + 177 2000 WM Liptovsky Mikulas (SVK)
S4B Jun Shestakov, Ivan RUS 718 2000 WM Liptovsky Mikulas (SVK)
S4B Sen Kzojcek, Miha SLO 240+188+240 2001 EM Ankara (TUR)
S4A Jun Kumor, Michal POL 180+180+113 2001 EM Ankara (TUR)
S4B Sen Zitnan, Michael SVK 217+213+231 2002 WM Sazena (CZE)
S4A Jun Pavka, Martin CZE 180+180+146 2002 WM Sazena (CZE)