Klasse S9

Gewinner des Drehflügler- oder auch Rotorwettbewerbes ist der Teilnehmer mit der höchsten Gesamtflugzeit.

In drei Durchgängen sind mit zwei Modellen drei Flüge zu absolvieren, wobei die Zeitmessung auf ein Maximum beschränkt ist.
Bei Gleichstand finden Stechenflüge mit erhöhtem Maximum bzw. offener Flugzeit zur Ermittlung des Siegers statt, für die ein weiteres Modell eingesetzt werden darf.

Es sind ausschließlich einstufige Modelle zugelassen.

Das Bergungssystem muss nach dem Autorotationssystem funktionieren und so die Rakete gebremst zur Erde zurückbringen. Dabei dürfen nur "feste Bauteile" verwendet werden, die keine Flexibilität zulassen, so dass keine fallschirmähnlichen Bergungssysteme entstehen und eben nur die Autorotation selbst den Ausschlag zwischen Gelingen und nicht Gelingen gibt.

Klasse Gesamt-
impuls

(Ns)
Höchst-
gewicht

(g)
  Maximum

(s)
  Mindestlänge

(mm)
Mindestdurchmesser
(für mindestens 50% der Gesamtlänge)
(mm)
S9A 00,00-02,50 100   180   350 30
S9B 02,51-05,00 100   240   500 40
S9C 05,01-10,00 200   300   650 50
S9D 10,01-20,00 500   360   800 60
Bemerkungen

Bei Welt- und Europameisterschaften wird die Klasse S9A sowohl von den Junioren, als auch von den Senioren geflogen. Außerdem wird S9A im Weltcup geflogen. Dort ist die neueste Klasse (2002 erfunden) inzwischen fast so beliebt, wie die Brembanddauerflugraketen (S6).

Die im Sporting Code definierten Höchstgewichte haben nur formalen Charakter. Praktisch liegen sie deutlich darunter: leer in S9A unter 10g!. Dafür aber schwerer als ein S6-Modell, damit die Rakete den Rotor leicht herunterzieht und dieser anfängt zu rotieren. Mit einem 100g-Modell hat man keinerlei Chance...

S9 ist eine der technisch aufwendigsten Klassen. Sie kam 2002 hinzu, um eine neue anspruchsvolle Klasse zu haben statt "nur" Fallschrime und Strömer. So gibt es weltweit viele unterschiedliche Systeme, manche mit 3 Rotorblättern, andere mit bis zu 6 Stück, geklappt aus 2 Teilen oder in einem Stück etwas kleiner, sowie viele verschieden Entfaltungsmethoden. Hat man dies einmal geschafft, so kann bei guter Bauart der Rotor auch schon bei durchschnittlichen Bedingungen die Maximalzeit erreichen, da er fast wie ein Fallschirm die Luft unter den Rotorblättern hält - Und das ohne groß Thermik zu haben! Es hört sich vielleicht leicht an, aber erst jetzt nach fast 10 Jahren funktionieren die Modelle weltweit langsam erst ordentlich, jedoch sieht man auch immer wieder Probleme im Flug.

Das Reglement bei den Drehflüglern (Synonym = Rotor) ist recht offen und sagt doch alles wichtige zu S9: Autorotation, entlang der Rollachse des Bergungssystems, nur feste Bauteile, flexibles Material nur zum bespannen des festen Materials. Daher bleiben auch hier genügend Variationsmöglichkeiten und jeder hat so seine eigene Vorstellung von der besten Größe und Aufbau seines Rotors, so entstehen echt spannende Konstrukte

Da die Flugeigenschaften doch sehr Fallschirmähnlich sind und das Bergungssystem nicht durchgängig ist wie beim Fallschirm, kann die Bergung leicht sehr kompliziert werden. Vor allem bei Thermik kann das Modell steigen, dass man es schon nach relativ kurzer Zeit nicht mehr sieht, im Gegensatz zum Fallschirm. Alles in allem eine Herausfordungen bei Suchen. Trotzdem erfreut sich die Klasse einer immer größer werdenden Beliebtheit.