Gewinner des Raketengleiterwettbewerbes ist der Teilnehmer mit der höchsten Gesamtflugzeit. In drei Durchgängen sind mit zwei Modellen drei Flüge zu absolvieren, wobei die Zeitmessung auf ein Maximum beschränkt ist. Bei Gleichstand finden Stechenflüge mit erhöhtem Maximum bzw. offener Flugzeit zur Ermittlung des Siegers statt, für die ein weiteres Modell eingesetzt werden darf. Die Modelle aller Unterklassen (S8A-F) müssen ferngesteuert sein. Das Modell soll einen nahezu senkrechten Steigflug (innerhalb eines gedachten 60°-Kegel) mit anschließendem, stabilem Gleitflug vollführen. Weder darf sich das Modell in 2 oder mehr Einzelteile zerlegen, noch darf das Motorgehäuse abgeworfen werden. Flex-Wing-Modelle (Rogallo-Prinzip) sind für diesen Wettbewerb nicht zugelassen. Folgende Unterklassen mit entsprechendem Impuls, Gewicht und Maximalflugzeit sind definiert:
Das Mindestgewicht wird von dem Höchstgewicht abgeleitet (Mindestgewicht = Höchstgewicht x 0,3). |
Nach den neuen Regeln seit 2009 ist das Ziel des Wettbewerbs ist eine zeitgenaue Landung im Mittelpunkt einem Kreises mit einem Radius von 10 Metern statt eines Landefeldes von 10x50m zuvor. Für jede Sekunde Flugzeit wird ein Punkt vergeben. Bei Überschreitung des Maximum von 360s wird die entsprechende Zeit wieder abgezogen. Zusätzlich werden Landungspunkte vergeben: 100 Punkte gibt es für eine Punktlandung, je Meter Entfernung werden 10 Punkte abgezogen (>= 1m 90 Punkte, >=2m 80 Punkte, etc. Außerhalb des Landefeldes gibt es selbstverständlich keine Landepunkte. Gemessen wird von der Rumpfspitze aus. Der Wettbewerb wird mit gruppenbezogener Wertung geflogen, wobei der Sieger der Gruppe 1000 Punkte erhält und die Platzierten entsprechend prozentual. Die fünf Wettbewerbsteilnehmer mit dem höchsten Ergebnis nach drei Starts sind für die Endrunde qualifiziert. Das Endergebnis setzt sich aus den Vorrunden und dem Finalflug zusammen. Je nach Starterfeldgröße treten bis zu 8 Wettkämpfer gegeneinander an, i.d.R in jedem Durchgang gegen andere Leute. Zeitlich hat der Starter in seiner Gruppe zunächst 3 Minuten Vorbereitungszeit, gefolgt von der sog. Arbeitszeit von 14 Minuten. In dieser zeit holt der Wettkämpfer seinen Sender ab, startet, landet hoffentlich gut und muss innerhalb der zeit seinen Sender auch wieder abgeben. Kommt es zur Zeitüberschreitung, gilt der ganze Versuch als disqualifiziert. |
Die WM/EM-Klassen sind S8D für die Junioren und S8E/P für die Senioren.
Außerdem wird S8E/P im Weltcup geflogen. S8 vereint in sich die Faszination von RC-Fliegerei mit der des Raketenstarts. Für den Puristen mögen die Gleiter keine "echten" Raketen sein - im Start sind sie es jedoch zweifelsohne! Bei der technischen Umsetzung gibt es - zumindest bislang - Artenvielfalt. Man findet alle möglichen Bauweisen: über bespannte Rippenflügel, Rippenflügel mit Carbon-Box (F1A-ähnlich), balsabeplankte Rippenflügel, balsabeplankte Styroflügel, balsabeplankte/bebügelte Styroflügel, positiv-GfK-Flügel bis hin zu Flügeln aus Negativformen. Ebenso bei den Leitwerken: ebenes Brett (Balsa), geodätische Rippenbauweise bespannt (leicht...), profilierte GfK-Leitwerke (positiv oder negativ in Formen gebaut). Es gibt keine Einheitsmodelle. Die Einführung der Punkt- oder Präzisionslandung wurde notwendig, da die Zeitflugaufgabe allein keine Leistungsseperation erbrachte. Unter normalen Bedingungen schaffte so ziemlich jeder die geforderten 6 Minuten. Viermal MAX fliegen war schon fast Formsache, um dann im Finale mit nach oben offener Zeit die Entscheidung zu suchen. Extremes Beispiel war der Weltcup-Wettbewerb 2000 in Liptovsky Mikulas im Rahmen der Weltmeisterschaft, wo alle (!) Teilnehmer 3*MAX flogen. Ein Stechen mit mehr als 30 Teilnehmern ist jedoch praktisch nicht durchführbar, schon die Kanal-Zuteilung macht gleichzeitiges Fliegen unmöglich... Durch die Landeaufgabe verändern sich die Modelle. Es werden Querruder und/oder Bremsklappen eingesetzt - alles bei nach wie vor geringen Gewichten. Vor 2001 waren nur Seiten- und Höhenruder üblich. Die Mindestspannweite soll extrem kleine Modellentwürfe verhindern, die schon im Start die Sichtgrenze erreichen. Erfolgreiche Modelle, zB. die von Franz Weißgerber, erfüllten dieses Mindestmaß schon vorher. Nun hat auch der letzte bemerkt, daß Ausgangshöhe nicht alles ist und größere Modelle im allgemeinen besser fliegen. |
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